"Trendulas Paradies" ...wer oder was ist denn eigentlich "Trendula"?

 

Die Namensgeberin unseres Wohnmobilstellplatzes entspringt einer uralten Sage. Heute findet sich ihr Abbild in Form einer riesigen Statue an der Trendelburger Diemelbrücke. Doch lest selbst!

 

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,,Einst bewohnte ein Geschlecht mächtiger Riesen die Schlösser und Burgen an der Diemel und der oberen Weser. Der mächtigste der Riesen im Reinhardswald war Kruko.

 

Kruko hatte drei Töchter: Brama, Saba und Trendula..

 

Trendula aber war ein gar eigenwilliges Kind. Einst ging sie von der Burg in das Tal.

 

Dort sah sie einen Ochsen bei der Feldarbeit. Entzückt über das vermeintliche Spielzeug sammelte sie gleich alles in ihrer Schürze ein - den Ochsen, den Pflug und den Bauern – und trug es in die Burg, um Zuhause damit zu spielen. Doch als sie ihrem Vater begeistert das neue Spielzeug zeigte, reagierte dieser anders als gedacht. Der Alte wurde gar ernsthaft, wiegte sein Haupt und sprach: „Kind, was hast du nur angerichtet? Das ist kein Spielzeug. Der Bauer mit seinem Gespann sorgt doch für unser Brot. Wo du es hergenommen, da trag es wieder hin!“

 

Nach dem Tode des Vaters hatten Brama und Saba den Christenglauben angenommen.

 

Trendula aber war dem alten heidnischen Glauben treu geblieben. Sie hatte kein gutes Herz und verfolgte die Schwestern, wo immer sie konnte.

 

Brama ging das so zu Herzen, dass sie Tag und Nacht weinte. Dadurch erblindete sie schließlich. Als sie es nicht mehr aushielt, verließ sie die Burg ihres Vaters und baute sich auf dem anderen Ufer der Weser die Bramburg. Auch Saba wollte nicht länger bei der bösen Schwester bleiben und baute sich im Reinhardswald die Sababurg.

 

Abends, wenn der dichte Nebel sich in das Tal von Diemel und Weser legte, besuchte Saba oft ihre erblindete Schwester. Als Trendula dies gewahr wurde, fühlte sie sich zu Unrecht ausgeschlossen. Darüber wurde sie so zornig, dass sie beschloss, Saba zur Rede zu stellen. Eines Nachts traf sie Saba in der Nähe der Krukenburg, als diese sich gerade nach einem Besuch bei ihrer Schwester auf dem Weg nach Hause befand. Die beiden Schwestern stritten sich heftig und in ihrem unbändigen Zorn erschlug Trendula ihre Schwester. Noch heute wird die Gegend deshalb die Mordkammer genannt.

 

Fortan sah man Trendula nur noch selten. Sie baute sich oberhalb der Diemel die Trendelburg und lebte dort mit ihren vielen Kindern. Man erzählte sich, dass sie dort mit den Gaben gotteslästerliche Dinge triebe und ihren Kindern aus Brot und Semmelrinde Schuhe und allerlei Spielzeug fertigte.

 

Als eines Tages ein furchtbares Unwetter über Trendelburg aufzog und nach sieben Tagen und sieben Nächten noch immer nicht weichen wollte, beschloss man, den Zorn des Himmels durch ein Opfer zu besänftigen. Man kam überein, dass das Los entscheiden sollte, wer hinaus auf das offenen Feld gehen und sich den Blitzen preisgeben sollte.

 

Das Los fiel auf Trendula. Kaum aber stand sie allein auf dem offenen Feld, als eine Wetterwolke sich zusammenzog und ein furchtbarer Blitz auf sie herabfuhr und sie tötete.

 

Sofort verzog sich das Gewitter und die Not hatte ein Ende. An der Stelle aber, an der der Blitz eingeschlagen hatte, blieben zwei tiefe Löcher zurück, die heute noch unter dem Namen Wolkenbrüche bekannt sind.